14. April 2016

Grausame Mode: Die Rückkehr des Pelzes

Ein Beitrag von Rüdiger Loeffelmeier

Du hast da was an der Mütze - Plakataktion

Du hast da was an der Mütze – Plakataktion

Jahrelang war er verpönt: der Pelzmantel! Dazu hatten umfangreiche und von vielen prominenten Menschen (Brigitte Bardot, Nina Hagen, Melissa Etheridge, Paul McCartney) unterstützte Kampagnen gesorgt. Sie hatten die Öffentlichkeit über die Grausamkeiten der Pelzproduktion wachgerüttelt, woraufhin die Verbraucher*innen reagierten und keinen Pelz mehr kauften.

In den letzten Jahren setzt sich nun jedoch wieder ein Modetrend durch, der den Pelz erneut salonfähig gemacht hat. Nun geht es nicht mehr nur um Pelzmäntel, sondern um – vermeintlich schicke – Kragen an Winterjacken, die oft aus künstlichem, oft aber auch aus echtem Fell von Tieren gefertigt werden.

Gerade junge Menschen kaufen diese Jacken, die trotz der Verwendung von Echthaar relativ preiswert sind. Was viele jedoch nicht wissen: Für die ‚schicke‘ Kapuze werden weltweit unzählige Tiere gequält und grausam getötet. Die Tierschutzorganisation PETA weist auf ihrer Homepage auf folgende Fakten hin:

„Jahr für Jahr sterben Millionen Nerze, Füchse, Marderhunde, Waschbären, Kaninchen, aber auch Hunde und Katzen, um aus ihrem Fell Pelzbesätze und Accessoires zu machen. PETA-Undercover-Ermittlungen in China zeigen Tiere, die für ihren Pelz erschlagen, zu Tode getreten, durch analen Stromschlag getötet oder erdrosselt werden. Das Unvorstellbare: Viele dieser Tiere leben noch, während sie gehäutet werden! Die Pelzindustrie kennt kein Mitleid. Alles, was zählt, ist Profit – und der geht auf Kosten der Tiere.“(Quelle: http://pelz.peta.de/; Zugriff am 21.3.2016)

Während einige Modemarken (z.B. Tommy Hilfiger, Harald Glööckler) und Kaufhäuser auf den Verkauf von Pelzprodukten verzichten, verteidigen andere (Bogner, Max Mara, etc.) den Verkauf mit fadenscheinigen Argumenten. Am häufigsten findet sich der Verweis darauf, dass die Tiere, die für ihr Fell getötet werden, artgerecht gehalten werden und dass der Handel mit Haustierfellen (also von Hunden und Katzen) verboten sei.

Was diese Firmen jedoch verschweigen, sind folgende Fakten:

„In China werden Jahr für Jahr mehr als 2 Millionen Katzen sowie Hunderttausende Hunde gehäutet – viele von ihnen bei vollem Bewusstsein. Ein Großteil dieser Pelze wird später als „Kaninchenfell“ falsch deklariert und exportiert oder gar nicht erst gekennzeichnet.

PETA ermittelte auf einem Tiermarkt in Südchina und fand dort Katzen und Hunde vor, die in winzigen Käfigen, sichtlich erschöpft, dahinvegetierten. Einige waren schon tagelang in Transport-LKWs auf den Straßen unterwegs gewesen, ohne Futter oder Wasser, zusammengepfercht in instabilen Maschendrahtkäfigen. Bis zu zwanzig Katzen in einem einzigen Käfig. Der Transport geht über Tausende von Kilometern ohne jeglichen Zugang für die Tiere zu Futter oder Wasser. Wir sahen tote Katzen, sterbende Katzen, und Katzen mit offenen Wunden und gebrochenen Gliedern.

Beim Entladen werden die Käfige einfach vom LKW 3-4 Meter nach unten geworfen, wobei sich die Tiere die Beine brechen, wenn der Käfig so hart auf den Boden aufschlägt. Anschließend werden sie auf brutalste Art totgeknüppelt, ausgeblutet oder mit Drahtschlingen erdrosselt, um aus ihrem Fell Pelzbesätze und Firlefanz zu machen.“ (Quelle: http://pelz.peta.de/hunde-und-katzen/; Zugriff 21.3.2016)

So werden alle Käuferinnen und Käufer von Kleidungsstücken, die mit Pelz/Fell besetzt sind, vorsätzlich getäuscht und tragen unwissentlich zu der oben beschriebenen Tierquälerei bei.

Deshalb gilt: Lassen Sie sich nicht täuschen! Wenn Sie nicht an unfassbarer Tierquälerei beteiligt sein wollen, verzichten Sie einfach auf alle Fell- und Pelzprodukte!

Übrigens: Auch Kunstpelz wird immer häufiger mit Haustierfell versetzt, weil dieses billiger ist als die Kunstfasern! Wenn Sie sicher gehen wollen: Kaufen Sie nichts, was nach Fell oder Pelz aussieht! Wärmende und kuschelige Alternativen gibt es zuhauf!!!

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.tierschutzbund.de/kampagne-pelz.html
http://pelz.peta.de/