Arbeitstechniken für die Facharbeit am Ende der Erzieherausbildung (oder Heilerziehungspflege)

Worauf es beim Umgang mit Literatur in einer Facharbeit ankommt
Der Start in eine Ausbildung bringt viele neue Themen mit sich. Dazu gehört auch das sogenannte wissenschaftliche Arbeiten. Das klingt im ersten Moment vielleicht kompliziert – nach langen Büchern, schwierigen Fachbegriffen oder endlosen Regeln. Aber keine Sorge: Wissenschaftliches Arbeiten ist kein Hexenwerk. Es lässt sich Schritt für Schritt lernen, genau wie vieles andere in der Ausbildung auch.
Was ist wissenschaftliches Arbeiten?
Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet, sich mit einem Thema gründlich und ehrlich auseinanderzusetzen. Es geht nicht darum, besonders „schlau“ zu klingen, sondern darum, verständlich und nachvollziehbar zu erklären, was man herausgefunden hat.
Wichtig ist dabei:
- Sie verlassen sich nicht auf Hörensagen oder Meinungen, sondern nutzen verlässliche Quellen – zum Beispiel Fachbücher oder Artikel.
- Sie geben immer an, woher Ihre Informationen stammen – das nennt man zitieren.
- Sie erklären die Inhalte mit eigenen Worten – oder zeigen mit Anführungszeichen, wenn Sie jemanden direkt zitieren.
- Sie bauen Ihre Texte logisch auf: Einleitung, Hauptteil, Schluss – mit einer klaren Fragestellung und roten Faden.
Damit haben sie die Grundprinzipien der Arbeitstechniken für Ihre Facharbeit bereits verinnerlicht.

Literatur finden, verstehen und richtig nutzen
Wer wissenschaftlich arbeitet, braucht gute Informationen, also sogenannte Literatur. Das können Bücher, Fachzeitschriften oder auch verlässliche Internetseiten sein. Aber: Nicht alles, was online steht, ist automatisch richtig oder für eine Facharbeit geeignet.
Wo finde ich gute Quellen?
>In der Bibliothek von Campus Berlin: Hier finden Sie viele Fachbücher, die genau zu Ihren Ausbildungsthemen passen, zum Beispiel zu Sozialpädagogik, Pflege oder Heilerziehungspflege.
>In Fachzeitschriften: Diese sind oft aktueller als Bücher und bieten vertiefte Einblicke zu bestimmten Themen.
>Im Internet – aber mit Vorsicht: Verwenden Sie nur seriöse Seiten, wie z. B. Bildungsportale, Fachverlage oder offizielle Einrichtungen (z. B. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Wie nutze ich die Literatur richtig?
Wenn Sie ein Buch oder einen Artikel lesen, kommt es nicht darauf an, alles auswendig zu lernen. Viel wichtiger ist:
>Markieren Sie wichtige Stellen
>Machen Sie sich Notizen
>Schreiben Sie auf, woher die Info kommt (Autor*in, Titel, Jahr) – das brauchen Sie später fürs Zitieren.

Zitieren – aber richtig
Wenn Sie Texte schreiben, in denen Sie Informationen aus Büchern, Artikeln oder dem Internet verwenden, müssen Sie immer angeben, woher diese Informationen stammen. Das nennt man zitieren. So zeigen Sie, dass Sie ehrlich arbeiten und vermeiden, dass Ihnen später jemand ein Plagiat vorwirft, also das „Kopieren ohne Erlaubnis“.
Warum ist Zitieren so wichtig?
- Sie zeigen, dass Ihre Aussagen gut belegt sind.
- Sie machen Ihre Quellen für andere nachvollziehbar.
- Sie schützen sich vor rechtlichen Problemen, z. B. wegen Urheberrechtsverletzungen.
Zwei Arten zu zitieren:
- Direktes Zitat:
Sie übernehmen einen Satz oder eine Stelle wortwörtlich aus der Quelle.
Beispiel: „Kinder lernen im Spiel wichtige soziale Regeln.“ (Müller, 2020, S. 15)
Wichtig: In Anführungszeichen setzen und genaue Seitenzahl nennen
2. Indirektes Zitat (Paraphrase):
Sie geben die Aussage mit eigenen Worten wieder.
Beispiel: Kinder erwerben beim Spielen soziale Kompetenzen (vgl. Müller, 2020, S. 15).
„vgl.“ steht für „vergleiche“ – weil Sie es selbst formuliert haben.
Häufige Fehler beim Zitieren – und wie Sie sie vermeiden:
- Keine Quelle angeben ➞ Plagiat!
- Quellen nicht vollständig nennen ➞ später schwer auffindbar
- Text übernehmen, aber so tun, als sei es die eigene Idee ➞ unehrlich und nicht erlaubt
So erstellen Sie mit Word ein Literaturverzeichnis: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Microsoft Word bietet eine praktische Funktion, mit der Sie Quellen speichern, im Text zitieren und automatisch ein vollständiges Literaturverzeichnis erstellen können. So behalten Sie den Überblick und sparen Zeit.
Zitierstil auswählen
- Klicken Sie oben im Word-Dokument auf „Referenzen“.
- Dort finden Sie die Rubrik „Zitate und Literaturverzeichnis“.
- Wählen Sie einen Zitierstil aus – zum Beispiel APA oder MLA (Ihre Lehrkraft sagt Ihnen, welchen Stil Sie verwenden sollen).

Neue Quelle hinzufügen
- Klicken Sie auf „Zitat einfügen“ > „Neue Quelle hinzufügen“.
- Ein Fenster öffnet sich. Tragen Sie hier alle wichtigen Informationen ein, z. B.:
- Name der Autorin / des Autors
- Titel des Buches oder Artikels
- Erscheinungsjahr
- Verlag
- Wählen Sie auch die richtige Quellart aus (z. B. Buch, Artikel, Website).
Quelle im Text zitieren
- Setzen Sie den Cursor an die Stelle im Text, an der Sie zitieren möchten.
- Klicken Sie auf „Zitat einfügen“ und wählen Sie die passende Quelle.
- Word fügt das Zitat automatisch im gewählten Stil ein.
Literaturverzeichnis erstellen
- Am Ende des Dokuments gehen Sie auf „Literaturverzeichnis“.
- Wählen Sie eine Vorlage aus – Word fügt automatisch eine Liste mit allen zitierten Quellen ein.
Urheberrecht und Plagiat – was ist erlaubt?
Wenn Sie mit Texten und Informationen arbeiten, die andere geschrieben haben, müssen Sie bestimmte Regeln beachten. Diese Regeln schützen das sogenannte Urheberrecht – also das Recht von Autor*innen, dass ihre Texte nicht einfach kopiert und als eigene ausgegeben werden.
Was sagt das Urheberrecht?
- Texte, Bilder, Grafiken und sogar Ideen gehören den Personen, die sie erstellt haben.
- Sie dürfen solche Inhalte nicht einfach übernehmen, ohne die Quelle anzugeben.
- Auch wenn Sie nur ein paar Sätze übernehmen, ohne Zitat und Quellenangabe ist das nicht erlaubt.
Was ist ein Plagiat?
Ein Plagiat bedeutet, dass jemand die Arbeit oder Gedanken einer anderen Person als eigene ausgibt. Das kann zum Beispiel so aussehen:
- Sie kopieren einen Absatz aus einem Buch oder einer Website, ohne es zu kennzeichnen.
- Sie übernehmen fremde Ideen, tun aber so, als wären es Ihre eigenen.
- Sie verändern nur einzelne Wörter – aber der Satz bleibt im Grunde gleich.
Wichtig: Ein Plagiat ist kein „Kavaliersdelikt“. Es kann dazu führen, dass Arbeiten als ungenügend bewertet oder nicht anerkannt werden – auch in der Facharbeit.
So vermeiden Sie Probleme:
- Verwenden Sie nur Inhalte, die Sie verstanden haben.
- Zitieren Sie korrekt mit Quellenangabe und ggf. Seitenzahl.
- Fragen Sie nach, wenn Sie unsicher sind, z. B. Ihre Lehrkraft.
Nutzen Sie die Bibliothek von Campus Berlin!
Wissenschaftliches Arbeiten ist vielleicht neu für Sie, doch Sie können das schaffen. Wenn Sie wissen, wie man mit Quellen umgeht, was beim Zitieren wichtig ist und wie Word Sie dabei unterstützt, sind Sie bestens vorbereitet.
Gerade zu Beginn kann es hilfreich sein, auf Unterstützung zurückzugreifen. Und genau hier kommt ein echter Vorteil bei Campus Berlin ins Spiel:
In unserer Bibliothek finden Sie viele Fachbücher, Zeitschriften und hilfreiche Materialien, egal ob zum Thema Erziehung, Pflege oder Heilerziehungspflege. Nutzen Sie daher unser Bibliotheksangebot!