Stop-Motion trifft Nachhaltigkeit – Wie die Erzieherklasse E52 die SDGs in Szene setzt
Warum Medienkompetenz für angehende Erzieher*innen wichtig ist
Ob Kita, Hort oder Jugendhilfe – Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Umso wichtiger ist es, dass Erzieherinnen und Erzieher in Ausbildung lernen, wie sie Medien sinnvoll und kreativ in der pädagogischen Arbeit einsetzen. Es geht nicht darum, TikToks zu drehen oder Kinder stundenlang vor ein Tablet zu setzen. Es geht um Medienbildung: Wie fördert man kritisches Denken? Wie nutzt man digitale Tools, um Lernprozesse zu begleiten? Und wie schafft man kreative Räume, in denen Kinder ihre Umwelt gestalten können?
Genau da setzt das Lernfeld 4 mit dem Bereich Medien sowie die Querschnittsaufgabe Medienkompetenz an. Und unsere Klasse E52 – frisch im 1. Semester – hat sich dieser Herausforderung mit einem spannenden Projekt gestellt: dem Erstellen von Stop Motion Filmen.
Was ist ein Stop-Motion-Film überhaupt?
Ein Stop-Motion-Film² ist eine Animationstechnik, bei der viele Einzelbilder aufgenommen werden, in denen sich Objekte leicht bewegen. Wenn diese Bilder aneinandergereiht werden, entsteht der Eindruck von Bewegung – wie ein Film. Typisch sind Figuren aus Knete, Papier oder Alltagsgegenständen, die Bild für Bild zum Leben erweckt werden.
Das klingt erstmal nach viel Geduld – ist aber pädagogisch gesehen ein echter Volltreffer. Denn beim Erstellen eines Stop-Motion-Films müssen die Studierenden:
> ein Thema durchdringen,
> eine Geschichte dazu entwickeln,
> ein Storyboard schreiben,
> Szenen basteln,
> technische Tools bedienen,
> im Team zusammenarbeiten.
Ein Lernprozess, der auf vielen Ebenen wirkt: kreativ, kommunikativ und medienpädagogisch mit einem sichtbaren Ergebnis am Ende.
² mehr zu Stop-Motion: Wikipedia.
Themenwahl: Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs)
Inhaltlich haben sich die angehenden Erzieher*innen mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen beschäftigt. Bei den Nachhaltigkeitszielen der UN geht es unter anderem um Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Klimaschutz, Gleichstellung oder sauberes Wasser.
Die SDGs bieten aus vielerlei Gründen eine ideale Grundlage für dieses Medienkompetenz. Zum einen ist Nachhaltigkeit auch Teil unseres Schulprogramms. Zum anderen ist BNE senatsseitig als Querschnittsaufgabe Bestandteil in der Berliner Erzieherausbildung verankert und jedes der 17 Ziele lassen sich hervorragend mit pädagogischen Fragestellungen verknüpfen. Genau das hat die E52 gemacht: Jedes Team hat sich eines der Ziele ausgewählt und eine eigene Geschichte dazu entwickelt – im Miniaturformat, aber mit großer Aussagekraft.

Nachfolgend die vier Stop Motion Filme, die die E52 erstellt hat:
Palmöl
– thematisiert die Zerstörung von Regenwaldflächen für Palmölplantagen und richtet den Blick auf SDG 15: Leben an Land.
Plastikmüll
– zeigt die globale Müllproblematik und den Einfluss auf Ozeane und Tiere, passend zu SDG 14: Leben unter Wasser.
Überfischung
– erklärt, warum unser Fischkonsum die Meere an den Rand der Erschöpfung bringt und gehört ebenfalls zu SDG 14: Leben unter Wasser.
Artensterben
– macht sichtbar, wie menschliches Verhalten die Biodiversität gefährdet – ein weiteres Beispiel für SDG 15: Leben an Land.
Fazit: Lernen, das nachhaltig ist.
Medienbildung kann kreatives Arbeiten, den Erwerb von technischem Know-how und die eigene Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Thema wie beispielsweise Nachhaltigkeit kombinieren und so das Lernen selbst nachhaltig und sinnstiftend machen.
Der Erwerb von Medienkompetenz kann vor allem eines: Spaß machen und kreativ sein.