21. Juni 2022

Lehrer*innen von Campus Berlin auf nachhaltiger Entdeckungstour in Leeuwarden, Niederlande

Im Rahmen eines Erasmus+ Programms für Lehrerfortbildungen fuhr eine Gruppe von Lehrer*innen von Campus Berlin nach Leeuwarden in die Niederlande, um sich über berufliche Bildung zu informieren und auszutauschen.

Als wir den Bahnhof verließen gingen wir durch eine Ansammlung von Bäumen in hohen Holzkisten, welche eine entspannte Atmosphäre schuf, selbst an einem hektischen Ort wie einem Fernbahnhof. Wir fühlten uns sofort wohl. Im Hotel angekommen wurden wir darüber informiert, dass es als kleine Belohnung für den Verzicht auf den täglichen Handtuchwechsel im Hotel Bitterballen für die Gäste gibt. Das sind kleine frittierte Kugeln aus Pilzen und Gemüse, die absolut empfehlenswert sind. So belohnt das Hotel seine Gäste für nachhaltiges Handeln.
Später erfuhren wir im Tourismuszentrum, dass die verwendeten Pilze auf Kaffeesatz gezüchtet werden, der täglich aus den Cafés und Restaurants in Leeuwarden abgeholt wird.
Wenn das nicht ein exzellentes Beispiel für Nachhaltigkeit ist!

Paddeln gegen Plastik

Doch unser Besuch hatte ja das Ziel, sich mit der Berufsbildung zu beschäftigen. Wir fuhren (mit dem Elektroboot) zu einer Berufsschule mit 4000 Schülern. Was uns als Erstes auffiel: Es lagen keine Zigarettenkippen, Flaschen, Papierschnipsel oder irgendwelcher Müll auf dem Boden.
Mag das vielleicht daran liegen, dass Leeuwarden, welches 2018 Kulturhauptstadt Europas war, Stand Up Paddling-Touren für Kinder und Jugendliche anbietet, bei denen man durch die Stadt paddelt und Müll aus den Kanälen fischt und dabei lernt, wie schön und spaßig es sein kann, etwas Gutes für die Umwelt zu tun? (Bei unserer Bootstour haben wir übrigens nur zwei Tüten aus dem Wasser gefischt – mehr haben wir nicht gefunden).

Beim Rundgang durch die Schule fielen uns Poster auf, die auf die Second-hand-Kleiderbörse in der Schule hinwiesen. Wieder ein Event, dass Nachhaltigkeit mit Spaß verbindet. Die meisten Projekte der Schule haben eine Nachhaltigkeitskomponente: Die gesammelten Haare der Frisörschule werden als Filtermaterial verwendet, welches bei Ölkatastrophen im Meer zum Einsatz kommt. Wechseln die Produkte die in der Kosmetikschule verwendet werden, so werden die alten noch ungeöffneten Produkte an Flüchtlinge und Heime gespendet.

Auch das, allein von Schülern geführte, 4-Sterne ‚Notiz‘ Hotel setzt den Fokus auf Nachhaltigkeit. Die im Hotelrestaurant zubereiteten Speisen setzen auf Produkte aus der Region, selbst 95% der Spirituosen sind regional eingekauft. Energieeffiziente Geräte sind natürlich eine Selbstverständlichkeit.

Wandelnder Wald in Leeuwarden

Das Ziel der gesamten Schule ist es, bis 2030 CO₂ neutral zu werden. So lernen die Schüler*innen Nachhaltigkeit als ein Bestandteil von allem was sie tun kennen und empfinden es als selbstverständlich, sich entsprechend zu engagieren. Daher überraschte es uns nur kurz, als wir am nächsten Tag von einem Mitarbeiter des ‚Visit Leeuwarden‘ Tourismus Centers über den ‚wandelnden Wald‘ in der Stadt informiert wurden.

Die Bäume in den Holzkisten, die uns am Bahnhof begrüßt haben, waren Teil des BOSK Projekts.

250 Bäume wandern 100 Tage lang durch die Stadt, bzw. sie werden von 13.000 freiwilligen Helfern in kleinen Baumgruppen auf unterschiedlichen Pfaden durch die Stadt bewegt. Die 6-8m hohen Bäume sollen zum positiven Stadtklima beitragen, den Leuten eine Stelle der Erholung und Entspannung bieten und das Thema Nachhaltigkeit jedem vor Augen führen.
Nach ihrer Wanderung werden sie dann an geeigneten Orten in der Stadt angepflanzt. Dabei sucht sich jeder Baum seinen zukünftigen Standort selber aus, denn Lichtringe am Stamm zeigen durch unterschiedliche Farbtöne an, wie wohl sich der Baum an welchem Standort fühlt. Und wenn die Sensoren am Stamm und im Boden darauf hinweisen, dass es einem Baum schlecht geht, kommt ein Baumspezialist und kümmert sich darum, dass sich die Bedingungen für den Baum verbessern, so dass er wiederum die Lebensbedingungen für die Menschen verbessert.

Inspiration für einen nachhaltigen Schulalltag

Mit diesen positiven Eindrücken und inspiriert vom grenzenlosen Engagement kehrten wir zurück nach Berlin. Mal schauen, welche Projekte und Errungenschaften wir den niederländischen Lehrer*innen bei ihrem Gegenbesuch zeigen können, denn untätig sind wir bei Campus natürlich nicht: Aller Strom an allen Standorten ist Ökostrom, wir verwenden Recyclingpapier und nachfüllbare Tafelstifte, haben LED-Lichter mit Bewegungssensoren, energieeffiziente Geräte und trennen Müll (wenn auch keine Haare 😉).

Im Alltag ist Campus Berlin also schon ziemlich nachhaltig und nun noch weit darüber hinaus motiviert.

Aber es gibt noch viel zu tun! Und jeder sollte bei sich selbst und sofort anfangen…

Lehrerinnen und Lehrer von Campus Berlin zu Besuch in Leeuwarden
Man sieht die Lehrer vor lauter Bäumen nicht.
Bewegte Bäume in Leeuwarden
Bewegte Bäume in Leeuwarden

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