Neuer Rahmenlehrplan für die Heilerziehungspflege – neues Berufsbild und neue Arbeitsfelder
Die Heilerziehungspflege in Berlin verändert sich – und das spürbar.
Mit dem neuen Rahmenlehrplan, der ab dem Schuljahr 2025/2026 gilt, bekommt der Beruf einen neuen, inklusiven und zukunftsorientierten Rahmen. Doch was bedeutet das für angehende Heilerziehungspfleger*innen? Wie verändert sich in der Ausbildung und welche Aufgaben kommen auf Fachkräfte zu? Und warum ist der Beruf heute wichtiger denn je? Hier kommen die Antworten und wir erklären die wichtigsten Neuerungen.

Ein Beruf im Wandel: Von Betreuung zu echter Teilhabe
Früher stand oft die Betreuung im Vordergrund. Heute geht es um etwas viel Größeres, was sich auch in der Wortwahl zeigt. Es geht darum, Menschen in behindernden Lebenssituationen dabei zu unterstützen, selbstbestimmt zu leben und wirklich teilzuhaben. Und zwar an Bildung, im Beruf und am gesellschaftlichen Leben. Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger mit Menschen aller Altersgruppen und verfügen über die erforderlichen Kompetenzen, inklusive Konzepte umzusetzen. Der neue Rahmenlehrplan orientiert sich dabei wesentlich am Bundesteilhabegesetz (BTHG). Das BTHG zielt darauf ab, die Möglichkeiten der Teilhabe am Arbeitsleben, an Bildung und am sozialen Leben zu verbessern. Neu ist auch die Ausrichtung, die mit dem Begriff „personenzentriert” beschrieben wird. Im Vordergrund steht der individuelle Bedarf der Person – nicht die Leistung, die erbracht werden muss.
Darauf basierend setzt die reformierte Ausbildung zur Fachkraft Heilerziehungspflege drei klare Schwerpunkte:
〉〉〉 Inklusion anstelle von Ausgrenzung
〉〉〉 Personenzentrierung statt Institutionenzentrierung
〉〉〉 Ressourcen stärken statt Defizite sehen
Neues Berufsbild: Fachkraft für Bildung, Assistenz, Pflege und Inklusion
Der neue Rahmenlehrplan zeigt deutlich: Die Heilerziehungspflege ist heute ein hochqualifizierter Beruf, in dem verschiedene Kompetenzen zusammenkommen.
Heilerziehungspfleger*innen sind:
1. Pädagogische Fachkräfte: Sie gestalten Bildungs- und Entwicklungsprozesse, arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – immer partizipativ und inklusiv.
2. Assistenz- und Teilhabefachkräfte: Sie unterstützen Menschen dabei, ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten – im Wohnen, in der Freizeit, in der Arbeit und im Sozialraum.
3. Gesundheitsorientierte Begleiter*innen: Pflege bekommet eine neue Bedeutung. Mit dem neuen Ausbildungs- und Berufsbild bedeutet Pflege jetzt: Unterstützung zur Selbstpflege, Gesundheitsförderung, Prävention und Selbstbestimmung.
4. Teamplayer im Sozialraum: Heilerziehungspflege Fachkräfte verbinden und bauen Brücken. Sie arbeiten mit Angehörigen, Lehrkräften, medizinischen Diensten, Behörden und Trägern zusammen – immer zum Vorteil der Menschen, die sie begleiten.
5. Expert*innen für Kommunikation und Beziehung: Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf den Aufbau wertschätzender Beziehung und Abbau von Kommunikationshemmnissen, weil Beziehungen das Fundament der professioneller HEP-Arbeit ist.


Neue Arbeitsfelder – und mehr Verantwortung
Der neue Rahmenlehrplan öffnet viele Türen. Heilerziehungspflege ist heute in fast allen Bereichen des Sozial- und Bildungswesens gefragt: In inklusiven Kitas und Schulen, Wohneinrichtungen und ambulante Dienste, Freizeit- und Kulturprojekte, Berufsbildung und Arbeitswelt und sie arbeiten in Gesundheits- und Therapiebereiche.
HEP-Fachkräfte helfen, Barrieren abzubauen – nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich. Sie assistieren am Arbeitsplatz, unterstützten Beschäftigung und begleiten Übergänge. Sie übernehme Teilhabeplanung und fördern die Entwicklung und Bildung und sind wichtiger Bestandteil von multiprofessionellen Teams.
Heilerziehungspflege ist kein „Pflegeberuf plus Pädagogik“, sondern ein eigenständiges, hochqualifiziertes Professionalisierungsfeld.
Fazit: Ein neuer Rahmen – und viele neue Chancen
Die Heilerziehungspflege wird moderner, professioneller und sichtbarer. Der Beruf öffnet Türen in pädagogische, pflegerische, therapeutische und sozialräumliche Bereiche. Wer heute HEP lernt, gestaltet aktiv die inklusive Gesellschaft von morgen.
Wenn Sie einen Beruf suchen, der Menschen stärkt und der Zukunft hat – dann ist jetzt ein gute Zeitpunkt mit der Ausbildung zu starten. Gerne beraten wir Sie, wenn wir Ihr Interesse an der neuen Ausbildung zur Heilerziehungspflege mit dem Abschluss Bachelor Professional in Sozialwesen geweckt haben.


