17. Mai 2021

Schulische vs. duale Ausbildung – welche Ausbildungsform hat die Nase vorn?

Eine Schülerin mit langen Haaren von schräg hinten

Während der Suche nach einem Ausbildungsplatz begegnen die Begriffe „duale Ausbildung“ und „schulische Ausbildung“ vielen Jugendlichen und ihren Familien zum ersten Mal. Dabei ahnen nur wenige, wie unterschiedlich beide Ausbildungsformen tatsächlich sind. Beide Ausbildungsvarianten können zum Erfolg führen, sofern die gewählte Form zur eigenen Situation passt.

Duale Ausbildung

Die Ausbildung im dualen System erfolgt an zwei unterschiedlichen Orten. Praktisches Wissen wird direkt im Ausbildungsbetrieb vermittelt, theoretische Inhalte an einer Berufsschule. Der Auszubildende schließt einen Vertrag direkt mit dem Ausbildungsbetrieb ab. Während der Ausbildung ist der zusätzliche Besuch einer Berufsschule verpflichtend. In der Regel dauert eine duale Ausbildung zwei bis drei Jahre. Bereits im ersten Lehrjahr erhält der Auszubildende ein geringes Gehalt. Dafür schuldet der Auszubildende dem Betrieb seine Arbeitsleistung. Ferien gibt es nicht, allerdings erhalten Auszubildende den üblichen Jahresurlaub. Am Ende der Ausbildung entscheidet der Betrieb, ob der Auszubildende in eine reguläre Anstellung übernommen wird.

Schulische Ausbildung

Die schulische Ausbildung findet ausschließlich an der Berufsfachschule statt und dauert ein bis drei Jahre. Während dieser Zeit wird den Schülerinnen und Schülern fundiertes Fachwissen vermittelt, das sie befähigt, gut vorbereitet in den Beruf zu starten. Um Erlerntes anwenden zu können, finden Praktikumsphasen statt. Die Fachhochschulreife ist in einigen Ausbildungsberufen bereits enthalten oder kann zusätzlich erworben werden. Der Ausbildungsvertrag wird direkt mit der (Berufs-)fachschule geschlossen. Da es sich hierbei um einen schulischen Bildungsgang handelt, gibt es auch Ferienzeiten, die beispielsweise zur Durchführung von Praktika genutzt werden können.

Entscheidungskriterien

Es gibt keine eindeutige Aussage darüber, welche Ausbildungsform besser ist als die andere. Schließlich haben beide Formen Vor- und Nachteile.

Die Vorteile der dualen Ausbildung liegen ganz klar in der Praxiserfahrung. Der Auszubildende erlebt viele Facetten seines späteren Berufs hautnah. Bereits ab dem ersten Tag im Ausbildungsbetrieb befindet sich der Jugendliche mitten im Geschehen. Außerdem erhält der Jugendliche Ausbildungsvergütung, die sich mit jedem Ausbildungsjahr erhöht. Die duale Ausbildung ist die bekannteste Form der Ausbildung und es besteht meist die Chance, nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden.

Ein entscheidender Nachteil der dualen Ausbildung ist jedoch die Tatsache, dass Betriebe oft mit herkömmlichen (Produktions-) Verfahren arbeiten und verfügbare technische Neuerungen nicht umgesetzt werden können. Zudem haben Unternehmen sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Herangehensweisen, so dass die erworbene Praxiserfahrung fast ausschließlich auf den Ausbildungsbetrieb anwendbar ist. Ferner übernehmen Auszubildende in Betrieben sehr oft einfache Hilfsarbeiten, die mit dem Ausbildungsberuf nichts zu tun haben.

Die Vorteile der schulischen Ausbildung hingegen sind ohne Frage die angebotenen, modernen Berufsfelder und die zielgerichteten, umfassenden und unabhängigen Möglichkeiten, Fachwissen zu vermitteln. Dabei steht der Schüler bzw. der Auszubildende von Anfang an im Mittelpunkt. Hilfsarbeiten, wie Kaffee kochen, fallen nicht an und die Lehrkräfte widmen ihren Schülerinnen und Schülern jederzeit ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Dementsprechend sind (Berufs-)fachschulen oft technisch sehr gut ausgestattet und vermitteln gezielt aktuelle Inhalte. Während der schulischen Ausbildung können sich Schülerinnen und Schüler intensiv mit allen Erfordernissen ihres späteren Berufs auseinandersetzen und die erworbenen Fähigkeiten während der Praktikumsphase anwenden. Weiterhin sind durch den möglichen Erwerb der allgemeinen Fachhochschulreife (abhängig vom Ausbildungsgang) die Auszubildenden sofort nach der Ausbildung zur Aufnahme eines Studiums an jeder Fachhochschule berechtigt.

Ebenso wie bei der dualen Ausbildung gibt es natürlich auch bei der schulischen Ausbildung einige Nachteile. Ein nicht unwichtiger Punkt ist dabei das fehlende Gehalt. Dazu kommen gegebenenfalls monatliche Kosten, die für eine schulische Ausbildung anfallen. Diese Kosten können allerdings durch BAföG oder einen Bildungskredit ganz oder teilweise abgedeckt werden. Eine Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb ist bei der schulischen Ausbildung grundsätzlich nicht möglich. Einzige Ausnahme stellt jedoch die Erzieherausbildung dar, bei ihr wird kein Schulgeld erhoben,

In diesem Punkt unterscheidet sich der Campus Berufsbildung für die kaufmännischen Ausbildungen allerdings deutlich von anderen (Berufs-)fachschulen, da am Campus Berufsbildung das Praktikum zeitlich ans Ende der Berufsausbildung gelegt wurde. Hierdurch können die Auszubildenden wichtige Kontakte mit möglichen zukünftigen Arbeitgebern knüpfen, und die potentiellen Arbeitgeber bekommen einen echten Eindruck vom Können der Jugendlichen. Eine anschließende Übernahme ins Praktikumsunternehmen ist somit möglich.

Für die (Berufs-)fachschule der sozialen Berufe gibt es in Zeitpunkt und Umfang vorgeschriebene Praxisphasen. Sie werden von der Ausbildungsverordnung festgelegt.

Fazit

Wird der persönliche Traumjob in ausschließlich einer Ausbildungsvariante angeboten, fällt die Wahl leicht. Ist man sich jedoch unsicher oder kommen unterschiedliche Ausbildungsberufe in Frage, haben beide Ausbildungsformen eigene Vor- und Nachteile, die eindeutig für sich sprechen. Geht man davon aus, dass Absolventen einer schulischen Ausbildung sehr flexibel in ihrem späteren Fachbereich einsetzbar sind, kann man ebenfalls anmerken, dass es sich bei Absolventen einer dualen Ausbildung um bereits praxiserprobte Berufseinsteiger handelt.

Wenn Sie sich noch unsicher sind, welche Art der Berufsausbildung für Sie passend ist, welche Möglichkeiten der finanziellen Förderung es für Sie geben kann und welche Ausbildungsberufe am Campus Berufsbildung angeboten werden, nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gerne!

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